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Usbekisch: „Wie geht es Ihnen?“


In Usbekistan ist es üblich die Höflichkeitsform (siz), auch in der Familie und unter Freunden, zu verwenden. Es werden nur Kleinkinder geduzt. Also besser immer die Sie-Form benutzen, dann tritt man in kein Fettnäpfchen. Wobei bei einem Ausländer auch ein Auge zugedrückt wird. Ich fand es sehr interessant, dass sich Usbeken, wenn sie Usbekisch sprachen, die Sie-Form verwendeten und wenn sie beispielsweise Deutsch sprachen die Du-Form.

Die am häufigsten verwendete Frage nach dem Befinden ist „Yaxshimsiz?“. „Yaxshi“ bedeutet gut. Die Frage lautet also „Geht es Ihnen gut?“. Eine andere Möglichkeit ist „Ishlaringiz yaxshimi?“. „Ish“ bedeutet zwar Arbeit, die Frage wird jedoch im Sinne „Sind die Dinge gut?“ verwendet. Die gängigste und einfachste Antwort ist „Yaxshi, rahmat.“ (Gut, danke.)


Die Frage „Wie geht es Ihnen?“ ist „Qanday siz?“ oder „Qalay siz?“. „Qanday“ und „qalay“ bedeuten beide „wie“. Die Frage kann man also mit „Wie sind Sie?“ übersetzen. Eine weitere Möglichkeit ist „Sog’liging yaxshimi?“, was soviel wie „Ist Ihre Gesundheit gut?“ bedeutet. Damit hat sich das Fragen nach dem Befinden jedoch noch nicht erübrigt. Usbeken fragen auch nach dem Befinden der Familie, der Kinder, der Eltern und wen sie sonst noch alles kennen.


Eine wichtige Frage ist auch „Charchamayapsizmi?“, was so viel wie „Sind Sie nicht müde?“ bedeutet. Diese Frage zeigt herrlich die für Turksprachen typische Agglutination (Anfügen von Affixen an ein Wort). „Charchamoq“ bedeutet „müde werden/ermüden“. „Ma“ ist die Verneinung und „yap“ ist die „Momentgegenwart“ und wird für Handlungen verwendet, welche „gerade“ ausgeführt werden/stattfinden. „Siz“ ist die Person, in diesem Falle „Sie“. Und „mi“ ist ein Fragepartikel. Wortwörtlich könnte man die Frage folgendermassen übersetzten: „ermüdet-nicht-gerade-Sie-Fragepartikel“.



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